Großbeeren hilft e.V.

Hilfe ist vielfältig, man muss sie nur zulassen!

Politische Bildungsfahrt zum Stasi-Museum und -Gefängnis am 23. Januar 2025

 Dem Aufruf des Vereins „Großbeeren hilft e.V.“ gefolgt, fanden sich bei nasskaltem Wetter 34 gut gelaunte Seniorinnen und Senioren am wartenden Bus vor dem Rathaus in Großbeeren ein.

Unser ortskundiger Busfahrer fuhr uns direkt zum Eingang des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit (im Volksmund „Stasi-Museum), Normannenstraße 20/Haus 1 in Berlin-Lichtenberg, dem damaligen Dienstsitz von Erich Mielke, Minister für Staatssicherheit von 1957-1989.

Anschließend teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Jede Gruppe erhielt ihren Guide, denn die Räumlichkeiten der Ausstellung sind für eine größere Gruppe zu beengt. Wir bekamen sehr viele Hintergrundinformationen, die neben der über drei Etagen erstreckten Ausstellung sehr informativ waren. Die Ausstellung zeigt sehr anschaulich Entwicklung, Arbeitsweise und Machenschaften der Staatssicherheit sowie deren Auswirkungen auf die Bevölkerung. Eindruck hat uns auch das gut, teils im Original erhaltene Büro des Ministers – die sog. Machtzentrale – mit seinen Nebenräumen verschafft.

Nach gut 2 Stunden gingen wir bei Regen durch die frische Luft zum gemeinsamen Mittagessen, wo nicht nur das leckere Essen verdaut werden musste. Gut gestärkt fuhren wir anschließend zum Stasi-Untersuchungsgefängnis nach Berlin-Hohenschönhausen, nur 10 Autominuten vom Museum entfernt.

Nach einem viertelstündigen Filmvortrag wurden wir durch das Gefängnisgebäude geführt. Hier lernten wir sehr detailliert die Methodik der Stasi kennen. Psychische Foltermethoden – Einzelzellen, Stehzellen und Gruppenzellen mit und ohne Tageslicht sowie Gummizellen.

Alles, um Menschen einzuschüchtern, zum Reden zu bringen, Aussagen zu erpressen oder ggf. sie als inoffiziellen Mitarbeiter (IMS) zu gewinnen. Bemerkenswert ist, dass es mehr Verhörräume als Zellen gab. Und: auch Erich Mielke musste nach seinem „Dienstende“ in dieses Untersuchungsgefängnis. Wie zu hören war, legte er damals sogar Beschwerde über die Haftbedingungen ein, die er selbst angeordnet hatte.

Ein erlebnisreicher Tag. Ein äußerst beeindruckendes Erlebnis, dass uns wohl alle zum Grübeln gebracht hat.